Ramin hat bald Geburtstag und das auch noch gemeinsam mit seinem besten Freund Paul! Doch das Geburtstagsgeschenk für Paul soll eine Überraschung sein, deshalb bleibt es Mamas und Ramins Geheimnis. Beim Fußballspielen am nächsten Tag kommen ein paar Jungen aus der Nachbarschaft dazu und dann passiert es: eine Fensterscheibe geht zu Bruch. Auch das soll ein Geheimnis bleiben, doch Ramin fühlt sich nicht wohl dabei. Deshalb fragt er Marlene und auch seinen Onkel, ob man alle Geheimnisse nicht verraten darf. Die Antworten lassen ihn Mut fassen, sich seiner Mama anzuvertrauen.
Marlene erklärt Ramin, dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt. Schlechte Geheimnisse darf man weitererzählen. Sein Onkel erklärt, dass auch er sich manchmal nicht sicher ist und deshalb gibt es eine Person, der er alle Geheimnisse verraten kann: eine Vertrauensperson. Die hat Ramin auch: seine Mutter. Als er ihr das schlechte Geheimnis um die kaputte Fensterscheibe erzählt ist er sehr erleichtert. Schließlich wird zwei Tage später auch das gute Geheimnis für Paul gelüftet: auf seiner Geburtstagsfeier packt er voller Freude Ramins Geschenk aus. Und Ramin weiß jetzt: schlechte Geheimnisse erzählt man weiter und wenn man sich unsicher ist, fragt man seine Vertrauensperson.
Die Illustrationen sind ausdrucksstark. Gefühle können hier gut erkannt werden. Auch bleibt immer Raum zum Entdecken und Erzählen. So erfährt man z.B. nur anhand der Bilder, dass Ramin mit Marlene im Zoo unterwegs ist. Die Charaktere sind divers und vielfältig. Der Text ist gut geschrieben, in vielen kurzen, prägnanten Sätzen. Die Geschichte ist wirklich toll, um über das Thema Geheimnisse mit Kindern ins Gespräch zu kommen ohne Angst zu machen oder Grenzüberschreitungen aufzugreifen.
Bibliographische Angaben:
Titel: Soll ich es sagen? Eine Geschichte über Geheimnisse
Autorin: Clemens Fobian
Illustratorin: Mirjam Zels
Verlag: Marta Press
ISBN: 978-3-944442-78-5
Preis: 18,00 €
Erscheinungsjahr: 2019