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Interview mit Jamilah Bagdach und Viviane Camara

Wer seid ihr?

Wir sind Viviane Camara (sie/ihr) und Jamilah Bagdach (sie/ihr) die Geschäftsführungen

von stolzeaugen.books – der ersten Verlagsgesellschaft von und für Menschen mit

Rassismus-Erfahrung deutschlandweit. Wir haben stolzeaugen.books in 2020, mit dem

Zentrum für intersektionale Gesundheit Holla e.V. als Gesellschafterin, mit zwei

weiteren Personen von Holla gegründet. Holla e.V. arbeitet seit Jahren mit MIRE

(Menschen mit Intersektionalitäts- und Rassismus-Erfahrung), durch diese Arbeit wurde

sehr deutlich, dass die Perspektiven von MIRE in der Literatur-Welt noch viel zu

unterrepräsentiert und unsichtbar sind. 2019 hat Holla dann einen internationalen Preis

gewonnen, mit dessen Preisgeld wir unseren Verlag gründen konnten


Jamilah Bagdach und Viviane Camara (Foto: stolzeaugen.books)
Jamilah Bagdach und Viviane Camara (Foto: stolzeaugen.books)

Welche Perspektive bringt ihr in Bezug auf vielfältige Kinderbücher ein und was

bedeuten diese für euch?

Wir arbeiten in unserem Verlag diskriminierungssensibel und

intersektionalitätsbewusst. Sowohl im Team, als auch mit unseren Büchern und den

Autor:innen. Und genau diese Perspektive bringen wir ein. Wir alle wachsen in

diskriminierenden Strukturen auf und wir alle müssen aktiv verlernen diese zu

reproduzieren. Gerade für Kinderbücher ist dieser Gedanke so wichtig, weil es ja schön

wäre, wenn die neuen Menschen dieser Welt diese Strukturen gar nicht erst lernen

müssen - Bücher können einen großen Einfluss darauf haben.


Wir haben bisher ein Kinderbuch veröffentlicht, und dieses hat es in sich. „Samira und

die Sache mit den Babys“ kombiniert diese Diskriminierungssensibilität mit einem

anderen sehr wichtigen Thema, und zwar der Sexualpädagogik. Die Autorin Souzan

AlSabah hat es geschafft super viele Themen, von Schwangerschaft und Geburt über

eigene Körper und Selbstbestimmtheit so kindergerecht zu verpacken, dass auch die

letzte Person nicht mehr leugnen kann, dass es sehr wohl möglich und vor allem wichtig

ist, den eigenen Körper nicht zum Tabu zu erklären.


Was wünschst ihr euch für die Zukunft der Kinderbuchbranche?

Wir wünschen uns vor allem für die Kinder jeder nächsten Generation, dass ihnen

beigebracht wird, dass sie richtig sind, genauso wie sie sind. Bücher und weitere

Medien haben die Macht über das Gefühl von richtig und falsch mitzubestimmen. Wir

wünschen uns von der Kinderbuchbranche, dass sie liebevoll auf die Kinder in diesem

Deutschland gucken und liebevoll auf sich selbst als Kind. Wir sind uns sicher, dass das

den Unterschied machen würde.


Das komplette Interview gibt es zu dem Workshop "Du hast die Wahl: wie vielfältig wird das Kinderbuchregal?"


Für mehr Informationen zu den beiden Gründerinnen von stolzeaugen.books schaut gerne auf ihre Website: https://www.stolzeaugen-books.eu/

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